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Ab wann sprechen Kinder

ab wann sprechen Kinder
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Das wohl schönste Wort, ist das erste Wort unserer Kinder. Aber ab wann sprechen Kinder und wie erlernen sie eigentlich das Sprechen und was sind die Voraussetzungen dafür? Wann sollte ein Kind sprechen können und welche Schritte durchläuft es in dieser Entwicklung? Ab welchem Alter werden auch schwierige Laute, wie zum Beispiel das „r“ und das „k“ gebildet?

Gibt es eine Richtlinie, wie viel ein Kind im Alter von drei Jahren sprechen sollte? Was können Eltern tun, um den Nachwuchs in seiner sprachlichen Entwicklung optimal zu unterstützen und zu helfen? In diesem Beitrag haben wir versucht alle offenen Fragen zu klären.

Hoffentlich können wir Dir einen Überblick geben, wie Du Dein Kind in dieser spannenden Phase des Lernens und des Eintauchens in eine völlig neue Welt der Kommunikation verstehen und unterstützen kannst.

Wann spricht mein Kind das erste Wort?

Eltern warten sehnsüchtig darauf, dass der Nachwuchs endlich die ersten Wörter spricht. Das Baby brabbelt schon lange vor sich in, experimentiert mit seiner Stimme und reagiert zunehmend auf seine Umwelt. Du als Mama oder Papa beschäftigst Dich mit Deinem Kleinen, zeigst ihm sein Spielzeug und benennst es mit den richtigen Begriffen, damit es weiß, wovon Du sprichst. Doch wann ist das erste „richtige“ Wort zu hören? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten.

Ab wann sprechen Kinder

Es ist wie in allen Entwicklungsschritten so, dass jedes Kind sein ganz individuelles Tempo verfolgt. Während Dir der Nachbarsjunge im gleichen Alter Deiner Tochter schon komplette Geschichten über seinen Spielplatzbesuch am Nachmittag erzählt, spricht der eigene Nachwuchs nur mühsam ein paar Wörter.

Bitte setz Dich und vor allem Dein Kind deshalb nicht unter Druck!

Ganz sicher kann Deine Tochter oder Dein Sohn schon etwas anderes, was das Nachbarskind noch nicht kann, wie zum Beispiel Fahrradfahren oder alleine die Rutsche hochklettern. Häufig ist es so, dass die Kinder, die motorisch sehr früh schon sehr weit sind, sprachlich etwas langsamer vorankommen und umgekehrt. Trotzdem stehen alle Kinder, die eine normale Entwicklung durchlaufen, im Alter von etwa sechs Jahren sprachlich und motorisch mit persönlichen Stärken und Schwächen in etwa auf einer Stufe.

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So erlernen Kinder das Sprechen

Es ist ein komplexer Prozess, den die Kinder im Rahmen ihrer Sprachentwicklung durchlaufen. Viele Faktoren spielen eine Rolle und sind miteinander verknüpft.

Dreh- und Angelpunkt für die sprachliche Entwicklung des Kindes ist das soziale Umfeld und das kommunikative Verhalten in der Familie, das vom ersten Tag an entscheidenden Einfluss auf den rhetorischen Werdegang des Kindes hat.

Auch das Konsumverhalten und die Mediennutzung zu Hause sowie die unterschiedliche Herangehensweise in der Erziehung beeinflussen den Nachwuchs beim Erlernen der Muttersprache. Des Weiteren sind alle Emotionen und Sinne in diesen Prozess mit einbezogen, miteinander verknüpft und aufeinander aufbauend. Sprachentwicklung beginnt nicht erst dann, wenn das Kind sein erstes Wort spricht. Bereits viel früher werden die Grundlagen für die Artikulierung von Wörtern im Prozess des Sprechenlernens gelegt.

Um die Muttersprache zu erlernen, müssen die Kinder diese ständig hören und sprechen. Über das Hören lernt das Kind zu verstehen und beginnt irgendwann Dinge nachzusprechen. Es ist allerdings nicht so gemeint, dass dem Nachwuchs einzelne Begriffe vorgesprochen werden und dieser sie stumpf nachspricht.

Es geht hier vielmehr darum, dass das Kind die Sprache „erleben“ kann, und zwar mit allen Sinnen. Schon kleine Babys „begreifen“ ihre Welt durch fühlen, ertasten, schmecken, riechen und hören. Sie erkennen ihre Umwelt durch die sinnliche Wahrnehmung, also über das, was die Haut, die Nase, die Augen, die Ohren sowie ihre Bewegungstätigkeit (Motorik) ihnen vermitteln. Wahrnehmen gilt als aktives Suchen nach Informationen.

Du solltest Deinem Kind daher sprachliche Brücken bauen, die ihm helfen, Wörter und Gegenstände miteinander zu verbinden. Bei einem gemeinsamen Spaziergang pflückt Ihr zum Beispiel eine Blume, sprecht über ihren Namen, riecht daran, guckt Euch die Blüten an und testet, wie sich die Blätter anfühlen. Dein Kind kann sich den Namen des entsprechenden Gegenstandes durch die sinnliche Wahrnehmung besser merken, da er eine konkrete Verbindung sieht. Aufgrund der Nachahmung und Beobachtung durch das Kind sind beim Erlernen der Sprache auch die Gestik und Mimik der Eltern sowie die stetige sprachliche Begleitung der kindlichen Reaktionen von großer Bedeutung. Nur so kann es lernen, seine Gefühle und Verhaltensweisen auch sprachlich richtig einzuordnen.

Voraussetzungen für das Sprechen lernen von Kindern

Alle Kinder bringen eine angeborene Bereitschaft mit, eine Sprache beziehungsweise das Sprechen zu erlernen. Dennoch ist es ein langwieriger Prozess, in dem viele Bausteine zusammenpassen müssen, damit der neue Erdenbürger am Ende über eine sichere sprachliche Kompetenz verfügt.

Neben der Grob-, Fein – und Mundmotorik ist die Entwicklung der Sinnesorgane, vor allem der Ohren, Augen und Hände, von großer Bedeutung. Des Weiteren muss das Kind lernen, seine Umwelt aktiv wahrzunehmen und das Sehen, Fühlen, Hören und Riechen richtig einzuordnen. Auch das Gedächtnis, die Herausbildung der Merkfähigkeit und des bewussten Denkens spielen eine große Rolle. Es muss nicht nur hören , sondern bewusst zuhören können und vor allem verstehen, was gesagt wird.

Nicht zuletzt ist das Sozialverhalten beziehungsweise das soziale Umfeld in der Familie, dem Kindergarten und der Schule ein wichtiger Bestandteil auf dem Weg zur Muttersprache. Ziel der Sprach- und Sprechentwicklung ist das Erlernen sogenannter „kommunikativer Kompetenz“. Mit diesem Begriff bezeichnet man die Summe aus allen nicht-sprachlichen sowie allen sprachlichen Fähigkeiten, die das Kind einsetzt, um seine Absichten, seine Gefühle und Gedanken auszudrücken und sie seinem Umfeld mitzuteilen.

Grundsteine für das Sprechen lernen werden bereits in der Schwangerschaft gelegt

Bereits in der Schwangerschaft werden erste Voraussetzungen für das Sprechen lernen geschaffen. Das Gehör des Babys ist ab dem fünften Schwangerschaftsmonat herangereift und ermöglicht es dem Ungeborenen gedämpft Geräusche von außen wahrzunehmen. Noch weiß man nicht, wieviel wirklich bis zum Baby durchdringt, Studien haben jedoch gezeigt, dass Neugeborene die Stimme ihrer Mutter von anderen unterscheiden können und diese bevorzugen. Auch das Lutschen am Daumen oder das Schlucken von Fruchtwasser sind bereits erstes „Trainings“ für die Mundmotorik, die für das Sprechen eine große Rolle spielt.

Nach der Geburt wird die Mundmuskulatur durch den Saug- und Schluckreflex und später dann durch Kauen und Beißen weiter gefördert. Durch diese Mundbewegungen führt das Kind dieselben Abläufe aus, die es später zum Sprechen benötigt. Lippen, Gaumen, Zunge und Kiefer werden immer koordinierter eingesetzt. Durch die kindlichen Lalläußerungen im ersten Lebensjahr versucht das Kleine, seine „Sprechwerkzeuge“ zielgerichteter einzusetzen. Auch die Atmung sowie die Stimmgebung, die Lautstärke und „Sprechgeschwindigkeit“ werden geübt und sind wichtige Voraussetzungen für das spätere Sprechen.

Unabdingbar für das Erreichen einer guten sprachlichen Kompetenz ist die ständige sprachliche Begleitung des Kindes durch den Alltag. Nur durch das permanente Hören der Sprache, die direkte Ansprache, Blickkontakt und die stetige Wiederholung werden die Voraussetzungen geschaffen, die das Kind für eine gute Sprachentwicklung braucht.

Sprachentwicklung Baby Tabelle

ab wann sprechen Kinder - Sprachentwicklung
Quelle: Tabelle zur Sprachentwicklung – Arbeitskreis Krefelder Logopäden

Etappen der Sprachentwicklung

Die Sprache wird aus vielen Einzelteilen zusammengesetzt, das Kind muss daher zunächst einmal das „Rohmaterial“ sammeln. Anschließend fügt sich dann das Gesamtwerk zusammen. Für diesen Erfolg durchläuft der Nachwuchs verschiedene Phasen, angefangen beim Hören, Verstehen, dem Sammeln einzelner Laute und dem Anhäufen eines Wortschatzes, der zunächst passiv ist (nur verstehen) und schließlich in den aktiven Status (verstehen und sprechen) wechselt.

Die zuvor genannte Darstellung der sprachlichen Entwicklungsstufen stellt lediglich den durchschnittlichen Verlauf eines Kindes dar.

Die Frage: „Ab wann sprechen Kinder?“ lässt sich nicht pauschal beantworten. Da jeder Sprachneuling in seinem eigenen Tempo lernt, ist dieser Ablauf nur als Orientierungshilfe gedacht und nicht für jeden eins zu eins übertragbar. Bitte setz Dein Kind und Dich selber nicht unter Druck, wenn die eine oder andere Phase auf sich warten lässt.

Manche Kinder überspringen auch eine Stufe oder haben eine andere Reihenfolge. Wichtig ist, dass Du Deinen Sohn oder Deine Tochter in der individuellen Entwicklung unterstützt – egal, wie lange sie dauert. Häufig können Kinder, die in der sprachlichen Entwicklung etwas langsamer sind, im motorischen Bereich schon mehr als ein anderes gleichaltriges Kind.

Das Schreien

Die ersten Monate drückt sich das Baby durch Schreien aus. Bereits nach kurzer Zeit wird dieses Schreien modifiziert, es lässt sich erkennen, ob das Kind Hunger hat oder andere Gründe dahinter stecken. Die Körpersprache ist in diesem Stadium sehr wichtig. Stell daher immer wieder Blickkontakt zum Baby her, zeig ihm, dass Du Dich über seine Art der Kommunikation freust und sprich viel mit ihm. In dieser Phase wird auch das erste bewusste Lächeln Deines Kindes nicht lange auf sich warten lassen. Das Baby beginnt zunehmend, auf Geräusche zu reagieren.

Laute und Lautverbindungen

Mit rund sechs bis acht Monaten benutzen die Kinder die ersten Laute und Lautverbindungen. Zumeist handelt es sich dann um einen Zustand der Zufriedenheit, den das Baby mitteilen möchte. Kurze Zeit später realisiert das Kind, dass diese Lautproduktion ihm die Möglichkeit bietet, direkt Kontakt zu den Eltern herzustellen oder zu reagieren. Nun beginnt Dein Baby, mit einzelnen Lauten gezielt auf Anrede zu „antworten“.

Nachahmungsphase

Im Alter von etwa neun Monaten beginnt die Nachahmungsphase. Laute, die Dein Baby hört, merkt es sich und versucht irgendwann, sie nachzuahmen. Blickkontakt zum Kind ist nun enorm wichtig, da das Sprechen lernen nicht nur durch Hören, sondern auch durch „Abgucken“ passiert. Das Kind ahmt die Mundbewegungen des Gegenübers nach und liebt die Wiederholung.

Verständnis einzelner Wörter

Ungefähr ab dem zehnten Monat versteht Dein Kind die Bedeutung einzelner Wörter. Den genauen Sinngehalt kann es allerdings noch nicht immer entnehmen. Es ist jedoch schon in der Lage Gegenstände einzelnen Wörtern zuzuordnen und holt zum Beispiel den Ball, wenn Du es darum bittest. Der Nachwuchs entnimmt der Mimik, Gestik und dem Tonfall des Gegenübers in dieser Phase der Sprachentwicklung den Sinn des Gesagten. Auch hier kommt der Körpersprache also noch große Bedeutung zu. Der passive Wortschatz beinhaltet nun schon sehr viele Begriffe, das Kind genießt es, wenn Du einfache Bilderbücher mit ihm anschaust und die Abbildungen mit ihm besprichst.

Sprechen erster Wörter

Nach Vollendung des ersten Lebensjahres geht es in der Sprachentwicklung in die nächste Phase. Das Kind beginnt nun, erste Worte zu sagen. Zunächst sind dies häufig Begriffe, die das Kind zuordnen kann, wie zum Beispiel Mama, Papa, Muh oder Ball. Deine Tochter oder Dein Sohn kann immer noch deutlich mehr verstehen als sprechen, doch das ändert sich bis zum zweiten Geburtstag gewaltig.

Man bezeichnet dieses Phase auch als Zeitraum des Entwicklungsstammelns, da das erste aktive Sprechen im Ausdruck noch lange nicht korrekt ist. Der Einsatz der „Sprechwerkzeuge“ wird geübt und gefestigt. Das Kleinkind versteht Eigenschaftswörter wie schön, heiß, lieb oder weich und Wünsche können differenzierter benannt werden. Außerdem liebt es das Nachahmen von Tiergeräuschen, was sich sehr gut mit entsprechenden Bilderbüchern verbinden lässt.

Kurze Sätze Doppelkonsonaten

Zwischen dem zweiten und dritten Geburtstag werden erste kurze Sätze, Doppelkonsonanten, kompliziertere Lautverbindungen, Warum-Fragen sowie Verben und Fürwörter ins Repertoire aufgenommen. Das Kind kann mehr und mehr Farben benennen und beginnt damit, Selbstgespräche zu führen oder mit Puppen und Kuscheltieren zu reden. Kleine Rollenspiele (Vater-Mutter-Kind oder einkaufen) werden liebend gerne durchgeführt, in den Bilderbüchern erkennt das Kind nun einfache Handlungen und Gefühle.

Erweiterter Wortschatz

Im Alter von vier bis sechs Jahren erweitert sich der Wortschatz des Kindes immer mehr. Präpositionen wie oben, unten und neben werden genutzt, die Ausdrucksweise wird immer differenzierter. Allmählich wird eine Vorstellung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft entwickelt, die Artikel werden korrekt gesetzt und bereits Haupt– und Nebensätze gebildet. Im Großen und Ganzen beherrscht das Kind die Grammatik und kann sich in der Umgangssprache sicher unterhalten.

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Wann soll ein Kind sprechen?

Jedes Kind ist ein Individuum mit seinen ganz eigenen Stärken und Schwächen. Es gibt Mädchen und Jungen, die sehr früh richtig gut sprechen können. Andere Kinder sind eher langsam und brauchen für die einzelnen Etappen deutlich mehr Zeit.

Dafür können sie aber bereits andere Dinge deutlich besser als die „Frühsprecher“, zum Beispiel im motorischen Bereich. Häufig ist es so, dass Kinder, die sehr starke motorische Fähigkeiten haben und früh laufen können, beim Sprechen etwas langsamer sind.

Wie bei allen kindlichen Entwicklungsprozessen gibt es kein richtig oder falsch, jedes Kind nimmt sein persönliches Tempo und so ist es gut. Mit etwa drei Jahren werden die Sätze immer länger und grammatikalisch immer richtiger. Teilweise werden auch schon Nebensätze gebildet mit einfachen Verbindungsworten wie und, oder sowie dann. Schwierigere Lautverbindungen werden sicherer ausgesprochen und das Fragen spielt eine sehr große Rolle.

Allgemein lässt sich sagen, dass die kindliche Kommunikations– und Sprachentwicklung hinsichtlich der Lautbildung, der Aneignung von Wörtern und Begriffen sowie dem Anwenden grammatikalischer Regeln im Alter von fünf bis sechs Jahren vorerst abgeschlossen ist. In diesem Alter ist die Aussprache dann auch deutlich und auch für Fremde klar zu verstehen.

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Ab wann spricht das Kind erste Worte?

Wie der gesamte Prozess der Sprachentwicklung ist auch der Zeitpunkt des ersten Wortes eines Kindes sehr individuell. Während einige wenige Kinder – zumeist Mädchen – schon im Alter von etwa neun Monaten erste Wörter sprechen, gibt es auch eine andere Gruppe weniger Kinder, die erst mit etwa zweieinhalb Jahren das erste Mal spricht.

Beide Fälle sind sehr selten und spiegeln nicht das Sprachverhalten der Mehrheit der Kleinen wider. Als Faustregel kann man sagen, dass bei den meisten Kindern im Alter von zwölf bis achtzehn Monaten die ersten Wörter gebraucht werden. Zumeist sind diese entweder Mama oder Papa, da sie einfach auszusprechen sind und zudem im Leben des Kindes eine große Rolle spielen.

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Ab wann spricht das Kind Zweiwortsätze?

Im Alter von etwa zwölf bis vierundzwanzig Monaten erweitert sich der aktive Wortschatz des Kindes auf rund fünfzig und es sammelt nach und nach Erfahrung darin, die Wörter entsprechend zu gebrauchen.

Als Frage, als Antwort, um seinen Besitz deutlich zu machen oder zu erklären, was es mag oder eben nicht – all das lernt Dein Kleines in dieser Phase. Während dieses Zeitraums beginnt es auch, zwei einzelne Wörter zu sogenannten Zweiwortsätzen zu kombinieren (Papa da?, Mama wo?, Ist das?).

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Ab wann spricht das Kind ganze Sätze?

Mit zweieinhalb Jahren wird ein weiterer Meilenstein in der Sprachentwicklung Deines Kindes erreicht. Die Sätze werden nun länger und statt zwei Wörtern werden nun drei oder mehr Satzglieder aneinander gereiht.

Das Verb wird häufig noch in der Grundform genutzt, und die Reihenfolge der Wörter ist noch nicht immer korrekt. Dennoch sind die Sätze inhaltlich zu verstehen. Bis zum Eintritt ins Schulalter sprechen alle Kinder unter normalen Umständen in ganzen Sätzen und weitgehend fehlerfrei.

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Ab wann spricht das Kind in der „Ich-Form“?

Es dauert eine ganze Zeit, bis das Kind sich selbst als eigene Persönlichkeit wahrnimmt. Zunächst sieht es sich als Einheit mit seiner Mama, erst zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr beginnt der Nachwuchs, sich als Individuum richtig einzuordnen. In dieser Altersspanne redet das Kind zunächst von sich in der dritten Person und mit seinem Vornamen. Kurze Zeit später beginnt es damit von sich selber als „ich“ zu sprechen.

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Ab wann spricht das Kind das „R“, das „K“ und das „SCH“?

Einige Laute sind für Kinder besonders schwer zu erlernen und werden erst ziemlich spät umgesetzt. So gehören auch das „R“ und das „K“ zu den komplizierteren Lauten, die im hinteren Bereich des Mundes gebildet werden (sogenannte Rachenlaute) und für die die Zunge sehr gut beherrscht werden muss. Den meisten Kindern gelingt dies mit etwa zweieinhalb Jahren.

Die sogenannten Zischlaute, zu denen auch das „SCH“ zählt, werden von vielen Kleinen erst im Kindergartenalter (oft auch erst im letzten Kindegartenjahr) gelernt.

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Hilfe und Unterstützung beim Sprechen lernen – Was können Eltern tun?

Eltern können von Anfang an viel dafür tun, dass ihr Kind eine gute sprachliche Entwicklung durchläuft. Wichtig ist, dass Du schon mit dem Säugling viel sprichst, ihm beim Füttern und Wickeln erzählst, was Du gerade machst und immer den Blickkontakt zum Kind suchst.

Beginnt Dein Baby Laute von sich zu geben, bestätige es mit einem Lächeln und gib ihm ganz viel emotionale Zuwendung. Neben dem normalen Sprechen mit Deinem Kind solltest Du ab einem Alter von etwa zehn Monaten damit beginnen, regelmäßig vorzulesen oder kleine Reim- und Fingerspiele mit ihm zu machen. Auch Singen ist eine sehr gute Unterstützung der sprachlichen Entwicklung Deines Kindes.

Mein Kind spricht nicht, wann man fachliche Hilfe aufsuchen sollte

Es gibt Hinweise auf Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung, sollte dein Kind einige oder alle der nachfolgenden Verhaltensweisen an den Tag legen, wende dich bitte bei der nächsten U-Untersuchung an deinen Kinderarzt und spreche dies an.

Alter KindAuffälligkeiten in Sprach-/Sprechverhalten
6-12 Monate– Dein Kind brabbelt wenig oder gar nicht vor sich hin.
– Dein Mini spricht keine Silbenfolgen wie „MAMAMA“ oder „dadada“ oder Doppelsilben wie „gaga“.
– Generell gibt es keine Laute von sich und unterhält sich nicht mit dir/euch.
12-18 Monate– Dein Kleinkind hat kein Interesse an Kinderversen, Kinderliedern oder Fingerspielen.
– Dein Kind zeigt kaum auf Dinge um zu erfahren, wie das und das heißt.
18-24 Monate– Dein Mini beherrscht keine Ein- und Zweiwortsprache.
2-3 Jahre– Dein Kind zeigt kein Interesse daran, etwas vorgelesen, vorgesungen zu bekommen.
– Wortschatz und grammatikalisches Know-How nehmen wenig bis kaum zu oder sind nicht vorhanden.
– Es spricht sehr langsam oder gar nicht und/oder verfügt über eine fehlerhafte Aussprache
Hinweise auf Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung nach BzgA

FAQ ab wann sprechen Kinder

Wann spricht mein Kind die ersten Worte?

Mit 6-8 Monaten können Babys die ersten Laute und Lautverbindungen hervorbringen. Ein erstes Mamama oder Papapa ist daher keine Seltenheit.

Wie viele Worte muss mein Kind mit 2 Jahren können?

Mit 2 Jahren sollten Kinder ca. 20-30 Wörter erlernt haben.

Wie animiere ich mein Kind zum Sprechen?

Spreche viel mit deinem Kind. Animiere es, indem du häufig auf Dinge zeigst und es fragst, na was ist das? Lese ihm vor, singe mit ihm oder spiele mit ihm Fingerspiele und Reime.

Wann sprechen Kinder Zweiwortsätze?

Im Alter von 12-24 Monaten.

Mein Kind spricht nicht…

Sollte dein Kind nicht sprechen, im Alter von 2 Jahren weniger als 20-30 Wörter sprechen, suche bitte deinen Kinderarzt auf. Dieser kann dir schnell sagen, ob dein Mini einfach nur wortkarg ist oder ob eine Entwicklungsstörung vorliegt.

Quellen

Babyjahre – Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren (Remo H. Largo)*

Wie Kinder sprechen lernen: kindliche Entwicklung und die Sprachlichkeit des Menschen (Wolfgang Butzkamm, Jürgen Butzkamm)*

Risiken und Störungen in der Sprachentwicklung – Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

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