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Abstillen – wie geht das?

Abstillen
Schon gelesen?

Oder wie ich es nenne: Die unendliche Geschichte

8 Monate habe ich meine Tochter nun gestillt, 8 wunderbare Monate in denen wir die Momente des Stillens nur für uns hatten.

Wir wurden ein „eingestilltes“ Team.

Ich habe das Stillen immer genossen, naja fast immer. Zugegebenermaßen war ich kurz nach der Geburt unseres Minis ein wenig frustriert, weil das mit dem Stillen nicht so klappen wollte, wie es eigentlich sollte.

Der Zeitpunkt des Abstillens kommt für jede Mami mal eher, mal später – aber kommt ganz gewiss.

Für mich war schon zu Beginn klar, dass ich nur die von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfohlenen sechs Monate stillen möchte.

Unvoreingenommen wie ich war, dachte ich auch, dass das ratz fatz gehen würde. Da habe ich mich aber leider getäuscht.

Nichts klappt mit unseren kleinen Gewohnheitstierchen von heute auf morgen – es braucht im Wesentlichen zwei Dinge: GEDULD UND ZEIT. Eines von beiden hatte ich ja dank Elternzeit, das andere ist bei mir eher spärlich angesät.

Wie stille ich richtig ab?

Im Idealfall stillt man so ab, sodass nach und nach eine Brustmahlzeit durch eine Breimahlzeit ersetzt wird (Softes Abstillen). Das heiß im Klartext dein Mini bekommt Obst-, Gemüse-, Getreide- oder Milchbrei und lässt dafür das Trinken an der Brust sein.

Die ersten Schritte in Sachen Abstillen und schrittweise Beikosteiführung solltest du zwischen vier und sechs Monaten unternehmen.

Wie soll man aufhören zu stillen?

Dazu habe ich zahlreiche Kolumnen im Netz durchforstet, meine Hebamme zu Rat gezogen, mich mit anderen Mamis ausgetauscht und meinen Frauenarzt befragt. Unterschiedlicher hätten die Meinungen nicht sein können:

Die einen meinten ich solle so lange weiterstillen, bis meine Tochter einfach die Brust nicht mehr wollte – was für mich partout nicht zur Debatte stand. Sorry ein wenig Selbstbestimmung wollte ich mir noch erhalten.

Die anderen empfahlen mir einen abrupten Still-Stopp, hierfür müsse ich aber stahlharte Nerven mitbringen, da dies mit viel Geschrei und Krokodilstränen verbunden sei. Doch hierzu muss ich dezent sagen „Nein- danke“, diesen Stress will ich meinem Kind und mir wirklich nicht zumuten.

Und die dritte Meinung – und hiermit kann ich mich mit anfreunden – hat mir eine sanfte Entwöhnung empfohlen.

Hierfür musste ich mir erstmal bewusst werden, wann und wie oft wir stillen und welche, ich nenne es jetzt mal Still-Momente, wir beibehalten wollten. Bei der sanften Entwöhnung wird nämlich immer eine Still-Mahlzeit durch eine Flaschen/Beikost-Mahlzeit ersetzt.

Solche Still-Momente, wie das frühmorgendliche Stillen, wollte ich beibehalten. Zu schön war das gemeinsame Wegnicken danach und der langsame Start in den Tag.

Die anderen Mahlzeiten werde ich nun nach und nach reduzieren, sodass wir hoffentlich in sechs bis acht Wochen stillfrei sind.

Kleines Update hier: Zu Beginn schien es alles ganz gut mit dem „soften Abstillen“ zu klappen: Wir haben nach und nach eine Stillmahlzeit durch Brei bzw. Fingerfood ersetzt, sodass wir eigentlich nur noch die Zwischenmahlzeiten und das abendliche Stillen hatten. Doch dann kam ein „herber“ Rückschlag. Mini-Me verweigerte plötzlich jede Form von fester Nahrung und Flaschen kamen ihr auch nicht mehr in die Tüte.

Realitätscheck

Vorgehensweise Abstillen – Schritt für Schritt

Wenn du dich dafür entschieden hast abzustillen, dann ist das Ersetzen der Mittagsmahlzeit ein idealer Start. Ist dein Baby schon sechs Monate alt? Dann kannst du bereits die Stillmahlzeit durch ein Breigläschen ersetzen.

Für die Einführung der Beikost solltest du einen Zeitpunkt wählen, an dem dein Mini wach, gut gelaunt und nicht zu hungrig ist. Dann sind die Zwerge nämlich neugierig und offen neue Dinge und vor allem auch „Substanzen“ auszuprobieren.

Nach dem ersten Gläschen, oder auch davor – wie es für euch beide passt, kannst du noch wie gewohnt stillen. Dies erleichtert deinem Baby zum einen die Verdauung der Beikost, zum anderen ist der Übergang somit leichter.

Abstillen vor dem 6. Monat

Ist dein Baby noch unter 6 Monate oder einfach noch nicht bereit für Beikost? Hier bitte immer auf dein Baby hören, es wird dir zeigen, wann es sich für „feste“ Nahrung interessiert.

Dann ersetzt du einfach eine Stillmahlzeit durch eine Fläschchen-Mahlzeit mit einem Milchpulver deiner Wahl (Pre-Pulver ist für den Start ideal). Hierbei einfach den Anweisungen auf der Verpackung folgen.

Abstillen nach dem 6. Monat

Ist dein Mini schon älter als sechs Monate, kannst du wie ich mit einer schrittweisen Einführung der Beikost anfangen und pro Beikostmahlzeit eine Brustmahlzeit weglassen.

Bei uns hat die Einführung der Beikost am Mittag super funktioniert. Wir haben mit Karotten-Brei angefangen.

Diesen haben wir eine Woche lang gefüttert, danach haben wir dann noch Kürbis, Zucchini und Pastinake ausprobiert.

In der zweiten Woche haben wir dann nach und nach größere Mengen an Kartoffeln zu den oben genannten Breien hinzu gegeben und schließlich dann noch Fleisch in Form von Huhn oder Rind.

Ab dem Zeitpunkt an, an dem du Beikost fütterst, solltest du deinem Mini zu jeder Mahlzeit Wasser oder ungesüßten Tee anbieten.

Wie geht’s weiter?

Als nächste Mahlzeit ersetzt du in der Regel eine abendliche Still-Session durch eine Flasche oder einen Milchbrei.

Eine abendliche Stillmahlzeit aus dem Grund, da deine Brust abends meistens nicht mehr so viel Milch produziert wie morgens oder nachmittags und du so weniger die Gefahr läufst, einen Milchstau zu bekommen.

Glaubt mir, ich kann ein Liedchen davon singen, die Erfahrung möchte keiner von euch machen.

Danach kannst du dann die Nachmittag-Stillmahlzeit durch einen Obstbrei bzw. ein Fläschchen ersetzen und zu guter letzt die Stillmahlzeiten am Morgen z.B. durch einen Obst-Milch-Getreidebrei oder eben durch eine Flasche. Ebenso wird das Stillen am Vormittag durch eine Fläschchen ersetzt.

Schnelles Abstillen vs. Softes Abstillen

Das Protein Feedback Inhibitor of Lactation (FIL), welches für die Milchproduktion der Brust zuständig ist, muss sowohl beim schnellen als auch sanften Abstillen erst nach und nach vom Körper abgebaut werden.

FIL schützt die Brust davor zu viel Milch zu produzieren und kann somit als natürlicher Regulator angesehen werden.

Wenn die Nachfrage an Milch sinkt bzw. komplett eingestellt wird, meldet FIL deinem Körper, die Produktion einzustellen. Dies kann durchaus ein paar Tage oder sogar Wochen dauern.

Bitte achte in dieser Zeit des Abstillens ganz genau auf deinen Körper. Falls du eine Verhärtung in deiner Brust spüren solltest oder Fieber bekommst, suche bitte unbedingt deinen Arzt auf.

Softes Abstillen

Vorteil: Kind und Mami können sich langsam emotional darauf einstellen, dass das Stillen bald endet. Außerdem ist diese Vorgehensweise auch am Brust-freundlichsten und beugt Nebenwirkungen eines plötzlichen Abstillens entgegen.

  • Häufigkeit des Stillens reduzieren.
  • Tipp: Klingt vielleicht etwas komisch, aber versuche doch mal, deinem Mini auch beim Umziehen nicht mehr die nackte Brust zu zeigen und ziehe auch eher etwas stillunfreundliche Kleidung an.
  • Routinen verändern.
  • Stillposition verändern.
  • Andere Bezugsperson übernimmt Milchmahlzeiten.
Schnelles Abstillen

Achtung: Manchmal kann es aus gesundheitlichen Aspekten notwendig sein abrupt bzw. schnell und in einem Hau-Ruck-Verfahren abzustillen. Allerdings ist hierbei ein vorsichtiges Vorgehen sehr wichtig, da es sonst zu Komplikationen kommen kann.

  • Milch muss abgepumpt werden, um eine Milchdrüsenschwellung zu vermeiden.
  • Milch beim Duschen sanft unter warmen Wasser ausstreichen.
  • Einnahme von Schmerzmitteln kann erforderlich sein, da die Brüste, wenn sie nicht mehr ausreichend geleert werden, sehr schmerzempfindlich werden können.

Bei beiden Methoden solltest du gerade so viel Milch abpumpen/ausstreichen bis der Druck nachlässt. Bei einer vollständigen Entleerung der Brust würdest du die Milchproduktion weiter anregen.

ACHTUNG

Wann ist für mich der richtige Zeitpunkt, um abzustillen?

Ich glaube „den“ perfekten Zeitpunkt für das Abstillen gibt es nicht.

Gesundheitsorganisationen wie die WHO empfehlen zwar, Babys in den ersten sechs Lebensmonaten vollständig mit Muttermilch zu ernähren und nach Einführung der Beikost bis zu einem Alter von 2 Jahren auch weiterhin Muttermilch dazuzugeben. Ich bin allerdings der Meinung, dass man das ganz individuell handhaben sollte und dass das von Mutter zu Mutter und selbst von Kind zu Kind stark variieren kann.

Die einen stillen vielleicht gar nicht, die anderen sechs Monate, die anderen zwei Jahre – alles kein Problem, solange es sich für einen selbst gut anfühlt.

Folglich gibt es auf die in der Überschrift gestellte Frage nicht eine klare Antwort: Jede Mami entscheidet für sich, wann sie die Ernährung umstellen möchte.

Anzeichen dafür, dass du oder dein Mini abstillen möchten:

  • Brust nay – Brei yay: Dein Mini findet deine Brust längst nicht mehr so interessant, wie das was sich auf dem Tisch oder auf dem Teller abspielt.
  • Das Trinken an der Brust wird zum Pflichtakt und alles andere scheint wichtiger für die Kleinen zu sein.
  • Selbstbestimmung – hello my old friend: Mal ehrlich, so schön und innig das Stillen auch ist. Ich glaube jede Mama (mich eingeschlossen) hat das dringende Bedürfnis einfach mal wieder der „Herr“ über seinen Körper zu sein. Zuerst hatten wir 9 Monate einen kleinen süßen Untermieter in unserem Körper und jetzt teilen wir Ihn (klar machen wir das gerne) auch noch weiterhin mit unseren Zwergen. Mir kann also niemand erzählen, dass er sich nicht danach sehnt, mal wieder ein oder zwei Gläschen Wein zu trinken oder die eigene Brust nicht mehr als reine Nahrungsquelle anzusehen. Ganz geschweige denn von diesen wunderschönen Still-BHs ;P. Wie ich mich schon darauf freue wieder meine Seiden und Spitzen-Bhs auszupacken…
  • Schon mal gebissen worden? Nein?! Ich schon und ich kann Dir sagen: Schön ist was anderes. Man freut sich ja wie bolle, wenn die ersten kleinen Zähnchen durchbrechen, aber als Still-Mami kann ich euch sagen, die Mäusezähnchen können auch ganz schön wehtun.
  • Working Mum: Vielleicht möchtest du auch einfach wieder ins Berufsleben zurückkehren und findest, dass das Arbeiten einfach unvereinbar mit dem Stillen ist. (Per Gesetz steht es Dir allerdings zu, zu Stillen.)
  • Medikamenteneinnahme: Gesetzt dem Fall, dass du irgendwelche Medikamente einnehmen musst, die unverträglich mit dem Stillen sein sollten, kann dies das Abstillen erforderlich machen.

Wie lange ist es normal zu stillen?
Muss ich mit dem Stillen aufhören?

Generell musst du überhaupt nicht abstillen. Du könntest deinen Mini im Prinzip weiterstillen solange du willst. (Game of Thrones Fans hier? Kennt Ihr Robin, Thronfolger von Hohenehr, der in der Serie regelmäßig von seiner Mutter Lysa Arryn gestillt wird :P?)

Allein Mami und Mini entscheiden, wann Ihre Still-Beziehung endet. So lange es sich richtig anfühlt muss nicht abgestillt werden.

Nach sechs Monaten solltest du allerdings darauf achten, dass dein Baby seinen/ihren erhöhten Bedarf an den Nährstoffen Eisen, Vitamin B und D sowie Zink, den es nun nicht mehr über die Muttermilch decken kann, anderweitig erhält. Im Idealfall über die Einführung von Beikost.

Wie stille ich nachts ab?

Gerade das nächtliche Abstillen fällt uns und oft auch unseren Minis besonders schwer. Irgendwo auch verständlich. Für unsere Minis dient es zur Beruhigung, als sicherer Hafen und um uns Mamis nahe zu sein. Für uns Mamis ist es einfach bequem.

Babylein ins Elternbett geholt oder rübergezogen und weitergeschlafen. Doch auf lange Sicht sollte auch damit irgendwann Schluss sein. Spätestens zwischen dem neunten und zwölften Monat braucht dein Baby keine nächtlichen Mahlzeiten mehr.

Der Magen deines Minis ist bzw. sollte nun so getrimmt sein, dass er weiß, dass es nachts keine Snacks mehr gibt. Oft genügt es nachts, wenn du deinem Baby einfach den Schnuller gibst.

Weitere Tipps, die es dir und deinem Mini erleichtern nachts abzustillen und durchzuschlafen:

  • Schlafplatz ändern. Dein Mini schläft nachts noch unmittelbar an deiner Seite? Vielleicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Umzug ins eigene Bettchen.
  • Durstige Seele. Vielen Minis geht es nicht anders als uns Erwachsenen und Sie haben einfach Durst. Biete deinem Baby doch einfach nachts, wenn es aufwacht, ein paar Schlücke Wasser an und sprich ihm gut zu.
  • In den sauren Apfel beißen. Unsere Zwerge sind einfach Gewohnheitstierchen und brauchen ihre Zeit, um sich auf eine neue Situation einzustellen. Stelle dich einfach auf ein paar unruhige Nächte ein, in denen du standhaft bleiben musst. Krokodilstränen und Löwengebrüll hallo! Nach 2-3 Tagen solltet Ihr es aber dann geschafft haben. ABER! Sei für dein Baby da, sprich ihm gut zu, streichle es und lass es merken, dass du da bist.
  • Umstellen auf Milchflasche. Manche Mamis stellen nachts auf ein Fläschchen um. Hat den Vorteil, dass Mami und Papi sich das nächtliche Aufstehen „teilen“ können. Allerdings, die Zahnfee weiß Bescheid, kann das nächtliche Nuckeln an der Milchflasche zu Karies führen und sollte eher früher als später auch abgewöhnt werden. Hier kannst du allerdings mit einem kleinen, simplen Trick von Milch auf Wasser umstellen. Einfach über mehrere Tage immer etwas mehr Wasser zur Babynahrung bzw. abgepumpten Muttermilch geben, bis ausschließlich Wasser in der Flasche ist.

Wie lange dauert es abzustillen?

Wie wir alle mit Sicherheit jetzt schon gemerkt haben – nichts geht von heute auf morgen. Alles braucht „seine Zeit“. Die Dauer des Abstillens ist so individuell wie wir selbst und kann sich durchaus über mehrere Monate hinziehen.

Eine lange Zeit, aber dies hat zwei gravierende Vorteile: Mami und Kind können sich langsam an den neuen Lebensabschnitt gewöhnen und ebenso kann sich der Körper schonend umstellen.

Die Brust benötigt einfach einige Wochen bis sie komplett „milchfrei“ ist. Etwa vier Wochen, nachdem du deinen Mini das letzte Mal angelegt hast, solltest du „stillfrei“sein.

Abstillen – Tipps & Tricks

Einen möglichen Plan zum Abstillen, habe ich Dir hier zusammengestellt:

Milchbildung adé – was hilft wirklich?

So ein Quark! Sollten deine Brüste sehr prall sein und schmerzen, so kannst du diese vorsichtig unter der Dusche ausstreichen. Angenehm können auch Kohlwickel oder Quarkwickel sein, sie kühlen die Brust und wirken abschwellend. Die Kompressen bekommst du eigentlich in jeder Apotheke.

Abstillen Hausmittel

BH ohne Bügel: Einen stramm sitzenden, aber passenden BH ohne Bügel (Bustier oder Sport-BH) tragen, um die Milchproduktion einzuschränken. Durch das enge Anliegen des BHs wird die Durchblutung vermindert und somit dann auch die Bildung von Milch.

Kühlen, kühlen, kühlen. Frostbeulen aufgepasst, das könnte unangenehm für euch werden, doch da müsst Ihr durch. Das Kühlen der Brust hat im Wesentlichen zwei Nebenwirkungen: Es vermindert die Durchblutung und somit ebenfalls die Bildung neuer Muttermilch und darüberhinaus wirkt dies auch noch abschwellend und somit einer Entzündung oder Schwellung der Brust entgegen.

Brust austreichen mit der Marmet (Marmet-Technik). 

Teekompressen auf die Brust: Abgekühlter Salbeitee muss nicht weggeschüttet werden, denn er eignet sich auch ideal für Kompressen. Einfach mehrmals täglich etwa 20 Minuten auf die Brust legen.

Globuli Phytolacca D6 zur Unterstützung beim Abstillen. Am Besten auch hier einfach mal beim Homöopathen deines Vertrauens nachfragen.

Abstillen Milchpumpe

Ganz wichtig während des Abstillens ist es, die Brust immer wieder zu massieren und unter der Dusche auszustreichen. Wem dies nicht genügt und weiterhin einen zu großen Druck verspürt, darf getrost auf eine Milchpumpe ausweichen.

Wichtig dabei ist, gerade nur so viel aus der Brust abzupumpen, sodass die Spannung weggenommen wird. Oberste Devise sollte allerdings immer sein: NICHT LEER PUMPEN.

Denn eine vollständige Entleerung signalisiert dem Körper – Milch ist leer – bitte einmal nachproduzieren.

Wie in der freien Wirtschaft bestimmen Angebot und Nachfrage den Markt, ähnliches gilt auch für die Milchproduktion: Je weniger Milch nachgefragt wird, desto weniger wird von den Milchdrüsen produziert.

Wer noch auf der Suche nach einer guten Milchpumpe sein sollte, ich habe persönlich gute Erfahrungen mit der Pumpe von Philips Avent gemacht. Freundinnen von mir und auch meine Hebamme schwören auf die Pumpen von medela.

Abstillen Tees

Unterstützend hierzu kannst du noch auf Hausmittel wie Salbei und Pfefferminztees trinken, welche die Milchproduktion hemmen.

Salbei kannst du sowohl als Tee und auch als Bonbon zu Dir nehmen. Starte anfangs am besten mit einer kleineren Menge/Dosierung, wenn du nicht abrupt abstillen möchtest. Salbei wird nämlich nachgesagt, dass er sehr wirksam beim Zusammenziehen der Milchdrüsen ist. Besser: Die Dosis nach und nach steigern.

Ebenso gilt die Minze als äußert wirksam bei der Unterstützung des Abstillens. Einfach als Tee zu Dir nehmen oder wer es lieber etwas frischer mag in einem Minz-Smoothie verarbeiten.

Drei Tassen täglich, egal ob Minz- oder Salbeitee helfen der Prolaktinausschüttung auf natürliche Weise entgegen.

Abstillen: Fragen und Antworten

Wie lange wird nach dem Abstillen noch Muttermilch produziert?

Bis zu 40 Tage lang könnte man theoretisch wieder zum Stillen anfangen.

Wie lange dauert es, bis sich meine Brust wieder zurückgebildet hat?

Dies lässt sich leider nicht genau sagen und ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Abhängig von der Rückbildung sind u.a das Gewebe. Bei den meisten Frauen nehmen die Brüste nach dem Abstillen, wieder die Größe an, die sie vor der Schwangerschaft hatten.

Das Stillhormon, welches unsere Brüste und unseren Körper so schön „weich“ macht, wird nach einigen Menstruationszyklen abnehmen und die gewohnte Festigkeit wird zurückkehren.

Nehme ich zu, wenn ich abstille?

Durch das Stillen verbrennen wir durchschnittlich bis zu 500 kcal mehr. Aber ich habe das Gefühl, dass der Hunger dementsprechend größer wird. Man sollte also durchaus darauf achten, was und wie viel man isst.

Ich glaube auch, dass das stark von Mami zu Mami variieren kann. Ich habe das Gefühl, dass ich seitdem ich nicht mehr stille „mehr“ auf der Waage geht….und auch diese unleidigen Wassereinlagerungen verschwinden.

Realitätscheck

Wie erhalten wir uns unsere innige Stillbeziehung über das Stillen hinaus?

Mit dem Abstillen beschleicht die ein oder andere Mami ein kleines oder großes bisschen Wehmut und die Sorge, ihre innige Beziehung mit ihrem Mini zu verlieren.

Doch das muss wirklich nicht sein! Führt neue Rituale ein: Kuschelt viel, gib deinem Baby das Gefühl da zu sein, nimm es in den Arm, tausche liebevolle Blicke aus, lass es wissen, dass du da bist.

Abstillen & Tabletten: Hilfreich oder No-go?

Heiß diskutiertes Pflaster in zahlreichen Foren, ist das Abstillen durch Tabletten. Ich habe mich für euch mal schlau gemacht, ob es zu recht verpönt ist, Tabletten zum Abstillen zu sich zu nehmen oder ob sie trotz schlechten Rufes ein gutes Hilfsmittel zum Abstillen sind.

Es gibt Medikamente, die die Bildung des Stillhormons Prolaktin künstlich vermindern bzw. komplett verhindern. Solche Prolaktinhemmer solltest du allerdings nur in Absprache mit deinem Arzt anwenden und nicht auf eigene Faust.

Als Hemmer werden hierbei gerne Bromocriptin (Dopaminagonist) oder Cabergolin (Dopaminrezeptor-Agonist) verschrieben. Allerdings ist die Einnahme oft mit Nebenwirkungen und daher sehr umstritten.

Wer dahingegen lieber auf sanftere Alternativen ausweichen möchte, der kann sich beim Homöopathen seines Vertrauens ein homöopathisches Mittel zusammenstellen lassen, welches als Inhaltsstoffe die Kermesbeere (Phytolacca decandra) enthält.

Braucht mein Baby zusätzlich Flüssigkeit, wenn ich es abgestillt habe?

Wenn die Beikosteinführung problemlos geklappt hat und dein Baby jetzt schon alle drei Beikostmahlzeiten voll zu sich nimmt, ist es wichtig darauf zu achten, dass dein Mini genügend Flüssigkeit zu sich nimmt. Am Besten reichst du ihm oder ihr zu jeder Mahlzeit ein Glas Wasser oder ungesüßten Tee.

Wie stille ich ab – wenn das Kind nicht will?

Man könnte in diesem Fall einmal auf die Baby Led Weaning Methode ausweichen, vielleicht bevorzugt der Mini seine bzw. Ihre Nahrung in etwas festerer Konsistenz.

Wie zu Beginn dieses Artikel schon einmal erwähnt, sind unsere Minis Gewohnheitstiere. Manchmal kann es schon helfen Routinen und Rituale zu durchbrechen.

Das bedeutet zum Beispiel: Das frühmorgendliche Stillen im Bett wird aufgegeben und dafür gibt man seinem Baby die Flasche oder man verändert einfach die Stillposition.

Angelegt wird also nicht mehr wie bisher im Liegen sondern im Sitzen. Manchmal kann es auch hilfreich sein, wenn das Baby seine Milchmahlzeiten von einer anderen Bezugsperson als der Mami erhält.

Unsere Minis sind nämlich sehr schlau und wissen ganz genau, dass es bei Mama das gute „Zeug“ aus der Brust gibt und bei Papa eben nicht.

Auch kann es gut möglich sein, dass dein Baby einfach noch nicht bereit für Brei oder das Abstillen ist. Einfach zu einem späteren nochmal Zeitpunkt versuchen.

Haben wir auch schon hinter uns und glaubt mir, außer dass unser Küchenschrank jetzt zick verschiedene Baby Flaschen Modelle beherbergt, konnten wir unsere Kleine nicht dazu bewegen die Flasche zu nehmen. Sie hat nach einiger Zeit wieder aus allen Flaschen getrunken…

Realitätscheck

Stillen und Schwanger werden – geht das?

Jaein. Prinzipiell gilt Stillen ja als natürliches Verhütungsmittel. Darauf würde ich mich allerdings nicht zu hundert Prozent verlassen. Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass eine Mutter, die Ihr Kind voll stillt, das heißt ihm ausschließlich Muttermilch anbietet, nicht schwanger werden kann, wenn folgendes zutrifft:

  • Das Baby ist noch keine 6 Monate alt.
  • Du hattest noch keine Monatsblutung.
  • Es wird vollständig gestillt. (Höchstens eine von zehn Mahlzeiten wird anders als über die Brust gegeben.)
  • Stillmahlzeiten finden alle 4-6 Stunden statt.

Im Umkehrschluss: Falls man schwanger werden möchte: Je älter das Baby und je kürzer die Stillmahlzeiten, desto höher die Warscheinlichkeit erneut schwanger zu werden.

Abstillen – gibt es Nebenwirkungen?

Durch das Abstillen können, müssen aber nicht, einige Nebenwirkungen auftreten, die du keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen solltest.

Blockierte Milchkanäle oder Milchstau

Leider sehr häufige Nebenwirkung des Abstillens ist ein verstopfter Milchkanal oder Milchstau. Grund hierfür ist, dass die Milch nicht mehr ausreichend abfließen kann.

Dein Körper produziert weiterhin Milch, die dein Baby aber nicht mehr abtrinkt, sodass sie dann aus dem Milchkanal in das Brustgewebe gedrückt wird. Dies wiederum verursacht eine Schwellung und die Haut wird an dieser Stelle rot und schmerzt.

Wenn dann noch Spuren der Milch in deinen Blutkreislauf kommen, fühlst du dich grippig und fiebrig, was ein erstes Anzeichen einer Mastitis sein kann.

Mastitis

Mastitis. Ma – was? Eine Mastitis oder auch Brüstentzündung ist eine meist bakterielle Entzündung der Brust. Ich selbst habe damit leider auch schon Bekanntschaft machen dürfen.

Glaub mir, musst du nicht haben. Ähnliche Symptome kannst du allerdings auch bei einem Milchstau haben. Der einzige Unterschied: Bei einer Mastitis gelangen Bakterien über die Milchporen in die Brust und vermehren sich dort. 

Woran du merkst, dass es sich um eine Mastitis handelt?

Symptome

  • Fieber.  (> 38,5 °C) 
  • Kopfschmerzen.
  • Gliederschmerzen.
  • Schüttelfrost.
  • Brust-Drüsenschwellung – Harter Bereich in der Brust.
  • Schmerzen, in der Regel auf der selben Höhe, auf der sich der Knoten befindet.
  • Schwellung der Brust-Lymphen.
  • Rötung der Brust.

Die Symptome werden von vielen Mamis erst einmal mit den ersten Anzeichen einer Erkältung verwechselt, daher sollten Mamis gut auf Ihren Körper in der Zeit des Stillens achten.

Behandlung

Sollten sich innerhalb von 48 Stunden die oben genannten Symptome verschlimmern, kannst du mit Sicherheit davon ausgehen, dass es sich um eine Mastitis und nicht um einen Milchstau handelt und musst deinen Arzt aufsuchen. Denn eine Mastitis muss mit Antibiotika behandelt werden.

Zusätzlich haben mir noch folgende Tipps geholfen:

  • Lege dein Baby häufig an, sodass deine Brust vollständig entleert wird. (Das mit dem Abstillen klappt dann wohl erstmal nicht.)
  • Gönne dir und deinem Baby viel Ruhe. Also ab auf die Couch und ausruhen.
  • Wärme deine Brust, bevor du deinen Mini anlegst, dies regt den Milchfluss an.
  • Nach dem Stillen solltest du deine Brust mit Kühlpads oder Kompressen (Quarkwickel oder Kohlblätter sind auch ein Segen) kühlen. Dies lindert Schmerzen und Schwellungen.
  • Homöopathisches Mittelchen Chamomilla C30 – bitte mit Hebamme Dosierung abklären.

Brustdrüsenschwellung

Dadurch, dass die in deiner Brust produzierte Milch nicht mehr wie bisher ausgetrunken wird, kann es zu Schwellungen und Spannungen deiner Brust kommen.

Auch hier gilt: Die Brust am Besten unter heißem Wasser in der Dusche ausstreichen und mehrmals täglich mit Quarkwickeln oder ähnlichem kühlen, kühlen, kühlen.

Weitere „Nebenwirkungen“ des Abstillens

Ich will Dir nichts vormachen, seitdem ich abgestillt habe, bin ich vor allem eins: MÜDE. Ja du hast richtig gehört. Müde, weil an ein bequemes Liegenbleiben im Bett nicht mehr zu denken ist – Flasche sei Dank.

Was ich immer besonders am Stillen geliebt habe, waren diese innigen frühmorgendlichen Stilleinheiten. Ich habe meine Tochter gestillt, wir haben gekuschelt und uns nochmal umgedreht und gut und gerne nochmal bis 9:00 Uhr weitergeschlafen.

Das ist jetzt leider alles aus und vorbei. Naja Schuld daran bin ich auch eher selbst, ich gehöre zu der Sorte Mensch – wenn einmal wach und aufgestanden, dann wird auch gleich drauflosgewuselt. Mit dem Aufstehen zum Fläschchen machen muss ich mich wohl noch arrangieren.

Hilfe beim Abstillen – Hebammenverzeichnis

Falls du noch auf der Suche nach einer Hebamme zur Vor- oder Nachsorge bist oder einfach Fragen rund um das Thema Stillen, Abstillen oder Beikost hast, so kannst du jederzeit über die Hebammensuche nach einer Hebamme in deiner Nähe suchen.

Kleiner Tipp am Rande: Du solltest die Möglichkeit in Sachen Beratung zum Abstillen und zur Beikosteinführung ruhigen Gewissens in Anspruch nehmen. Die Kosten hierfür übernehmen in aller Regel die gesetzlichen Krankenversicherungen.

Insgesamt acht Mal darfst du dich auf Kosten der Krankenkasse zum Thema Stillen, Abstillen oder allgemein zur Babyernährung beraten lassen.

Photo by Peter Oslanec on Unsplash

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